Unser Leben wird zunehmend von Krisen und Konflikten geprägt, umso wichtiger ist es, über diese zu sprechen und sich dieser bewusst zu werden. Dies wird bei Veranstaltung Model United Nations Schleswig-Holstein, kurz MUN-SH, mit dem diplomatischen Parkett verbunden. Junge Erwachsene bekommen die Chance, sich bei der Simulation der Vereinten Nationen mit vielen anderen über wichtige Themen unseres Lebens auszutauschen. Wir (Lisa, Simon, Merle und Stella aus dem 12. und 13. Jahrgang) waren vom 6.-10. März in Kiel dabei und durften an vielen spannenden Veranstaltungen und Sitzungen teilnehmen. Aber wie läuft sowas genau ab?

Bei der Anmeldung zu MUN-SH bekommt man einen Staat zugeteilt, meldet sich für eine nichtstaatliche Organisation an oder bei der Presse. Wir haben dieses Jahr Algerien in den Gremien des Sicherheitsrates, des Menschenrechtsrates, des Wirtschafts- und Sozialrates und der Generalversammlung vertreten. Zunächst ging es an die Vorbereitung: 2 Monate vor dem Konferenzwochenende bekam man seine Themen, die in dem zugeteilten Gremium behandelt werden sollten. Hierzu musste ein Positionspapier, welches über die Position Algeriens zum jeweiligen Thema berichtet, geschrieben werden und ein Arbeitspapier mit Forderungen und Lösungen dazu. Zudem sollte man sich gut mit seinem Staat auskennen und sich über internationale Partner und Abkommen informieren.

Der Donnerstag begann mit einem Seminartag. Wir wurden über den Ablauf einer Sitzung aufgeklärt, über die Geschäftsordnung und durften an interessanten Workshops teilnehmen. Bei der Abendveranstaltung hörten wir Reden von politischen Größen und die Generalsekretärin eröffnete feierlich die Veranstaltung.

Am Freitagmorgen starteten wir mit einer Jubiläumsrede zum 20-jährigen Bestehen der MUN S-H und eröffneten unsere ersten Sitzungen. Diese folgen einem strengen Ablauf, der vorsieht, am Ende zu einer Verabschiedung eines Resolutionsentwurfes zu kommen, mit dem die Mehrheit der Staaten einverstanden ist. Jede und jeder der Anwesenden vertritt also die Ziele eines Staates in Debatten, in informellen Sitzungen, in denen sich ausgetauscht wird und in Abstimmungen. Mit Glück steht am Ende ein Resolutionsentwurf mit Lösungen und Ansätzen, zum Beispiel zur Bekämpfung von Hunger und Mangelernährung, wie es der Wirtschaft- und Sozialrat geschafft hat.
Während der Sitzungen hatten die nichtstaatlichen Akteure jederzeit die Möglichkeit, zu demonstrieren oder durch Plakate auf wichtige Themen aufmerksam zu machen. Während einer Debatte wurde zum Beispiel als Ausdruck des Protests gegen frauenfeindliche Aussagen einer Delegation und anlässlich des Weltfrauentags die Sicht auf das Rednerpult versperrt. Bei all dem musste natürlich auf taktvolle Ausdrucksweise und formelles Auftreten geachtet werden, um die diplomatische Atmosphäre zu bewahren. Am Sonntagabend endete MUN-SH mit einer Abschlussveranstaltung. Dort wurde ein kleiner Rückblick auf das Wochenende geworfen und der Abend mit Tanz und Getränken beendet.

Durch die vielen Möglichkeiten, die MUN-SH bietet, sich in aktuelle wichtige Themen einzuarbeiten und mit anderen auszutauschen, wird die Zusammenarbeit und Teamfähigkeit gestärkt und manche Aspekte werden noch einmal von einer ganz anderen Seite betrachtet.
Wir haben bei der Simulation der Sitzungen viel Spaß gehabt und konnten viel mitnehmen. Beim Halten von Reden und in Debatten war es spannend, sich auszutauschen und mit anderen zu diskutieren. Es waren viele internationale Teilnehmer dabei. Man lernt viele neue Leute kennen, die die gleichen Interessen teilen, trotz der unterschiedlichen Haltungen der verschiedenen Staaten. Das, was ich hier berichtet habe, ist noch nichtmal alles von dem, was man bei MUN-SH erleben kann.
Solltet ihr also interessiert daran sein, schaut doch mal auf der Website vorbei: mun-sh.de

Text und Bilder: Stella, 12b