In Kooperation mit dem Neustädter Küstengymnasium ergab sich für vier Weber-Schülerinnen die tolle Gelegenheit, das ferne Indien näher kennen zu lernen. Am 16.01.2020 begann das große Abenteuer auf dem Hamburger Flughafen. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Dubai landete unsere zehnköpfige Delegation am Folgetag morgens um 9:00 Uhr auf dem Indira Gandhi International Airport in Delhi. Die Müdigkeit war schnell verflogen, als wir von den indischen Gastfamilien mit großer Herzlichkeit aufgenommen wurden. Die kommenden Tage sollten uns nachhaltige Eindrücke bescheren.

Auf einer Sightseeingtour lernten wir die mit knapp 26 Millionen Menschen drittgrößte Metropolregion der Welt besser kennen. Besondere Highlights waren der Besuch des Lotustempels, das Verweilen in einem indischen Park mit der Besichtigung sehr alter Tempelanlagen und der Aufenthalt im Gandhi Smriti, dem Haus, in dem Mahatma Gandhi die letzten 144 Tage seines Lebens verbrachte, bevor er am 30. Januar 1948 einem Mordanschlag zum Opfer fiel.

Am dritten Tag unserer Reise begann für uns eine viertägige Reise durch Nordindien. Mit einem spartanisch ausgestatteten Reisebus fuhren wir zunächst in die Stadt Agra. Dort angekommen besuchten wir das Rote Fort. Da das Wetter immer besser wurde, konnten wir von den Zinnen dieser riesigen und prachtvollen Festungs- und Palastanlage die Umrisse des wohl berühmtesten indischen Bauwerkes sehen, das Taj Mahal, welches wir später am Tag natürlich noch aus nächster Nähe sehen und berühren sollten. Eine der zahlreichen Kuriositäten auf dieser Reise waren die vielen Bitten der Einheimischen nach Selfies mit uns Europäern.

Nach einer Nacht in einem tollen Hotel mit sehr leckerem, aber natürlich auch scharfem Essen fuhren wir am nächsten Tag in die Hauptstadt des indischen Bundesstaates Rajasthan, nach Jaipur. Vom Morgengebet eines Muezzins geweckt warteten auch hier wieder sehr beeindruckende und von unserem Guide toll vermittelte Sehenswürdigkeiten. Wir besuchten den Stadtpalast, auch Palast der Winde genannt, das Jantar Mantar, eine historisch astronomische Sternwarte, und zwei militärische Festungsanlagen, Amber und Jaigarh Fort. In letzterem sahen wir die aus dem Jahr 1720 stammende, größte jemals gebaute bewegliche Kanone auf Rädern.

Das Wetter spielte mit, sodass wir ohne Jacken und mit Sonnenbrillen ausgestattet den Blick ins Tal und auf die elf Kilometer lange Stadtmauer genießen konnten. Neben Kamelen, Affen, Papageien, Pfauen, Straßenhunden, Pferden, Schweine, Ziegen, Streifenhörnchen, dressierten Kobras und natürlich freilaufenden Kühen war eines der absoluten Highlights unserer Reise der Besuch eines Elefantenparks, wo wir auf den friedlichen Riesen reiten, sie füttern und nach Belieben kraulen konnten.

Es fällt schwer, alle Eindrücke unserer Reise hier wiederzugeben; dafür haben wir einfach zu viel gesehen. Unbedingt erwähnt werden muss zweifelsohne das tolle Essen, die Herzlichkeit und sehr beeindruckende Gastfreundschaft, die uns allen während unserer Zeit in Indien zuteil wurde, die vielfältigen neuen kulturellen Eindrücke und die große Armut, die mit Sicherheit bei allen von uns dafür gesorgt hat, sich noch einmal bewusst zu machen, wie gut es uns geht und welche Lebensumstände anderswo herrschen. All diese Erfahrungen haben unsere Reisegruppe sehr eng zusammen geschweißt.

Die letzten drei Nächte schliefen wir wieder bei unseren Gastfamilien, wurden in der Schule traditionell und sehr herzlich empfangen und bekamen einen kleinen Eindruck vom Schulalltag. Dazu gehörte der Blick in verschiedene Klassenzimmer und Koch-, Yoga-, Kunstworkshops.

Hängenbleiben wird neben den geschilderten Eindrücken mit Sicherheit die Verkehrssituation, die nicht erklärt werden kann, sondern die man gesehen haben muss, um es zu glauben. Verkehrsregeln scheint es jedenfalls kaum zu geben. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass unser Aufenthalt in Indien uns viele beeindruckende Erfahrungen beschert hat, die wir mit Sicherheit niemals vergessen werden.

Fotos und Text: Gr

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