Der Kurs Darstellendes Spiel des 10. Jahrgangs hat, ausgehend von einer Performanceidee, die sich zwischen Tanz, Theater und Musik bewegt, ein eigenes Stück kreiert, das eine Willkommensbotschaft enthält. Dabei war es Teil der Aufgabenstellung, als Ensemble eine Rhythmisierung mit weichen, fließenden Bewegungen umzusetzen, die den Lettern Lebendigkeit gibt: WELCOME TO WEBER (Herz).

In einer anderen Unterrichtseinheit haben sich die Schülerinnen und Schüler des Kurses mit dem Material „Zeitung“ auseinandergesetzt. Entstanden ist eine Fotostrecke, die die einzelnen Zeilen des Gedichtes „Der Zwölf-Elf“ von Christian Morgenstern mit dem Material Zeitung in Szene setzt und dabei viele verschiedene Möglichkeiten nutzt: Zeitung als Maske, Requisit, Objekt, Kostümteil, Puppe und Schriftboard.

Hier die Ergebnisse, darunter das Gedicht:

Der Zwölf-Elf (Christian Morgenstern)

Der Zwölf-Elf hebt die linke Hand:
Da schlägt es Mitternacht im Land.

Es lauscht der Teich mit offnem Mund.
Ganz leise heult der Schluchtenhund.

Die Dommel reckt sich auf im Rohr.
Der Moosfrosch lugt aus seinem Moor.

Der Schneck horcht auf in seinem Haus;
desgleichen die Kartoffelmaus.

Das Irrlicht selbst macht Halt und Rast
auf einem windgebrochnen Ast.

Sophie, die Maid, hat ein Gesicht:
Das Mondschaf geht zum Hochgericht.

Die Galgenbrüder wehn im Wind.
Im fernen Dorfe schreit ein Kind.

Zwei Maulwürf küssen sich zur Stund
als Neuvermählte auf den Mund.

Hingegen tief im finstern Wald
ein Nachtmahr seine Fäuste ballt:

Dieweil ein später Wanderstrumpf
sich nicht verlief in Teich und Sumpf.

Der Rabe Ralf ruft schaurig: »Kra!
Das End ist da! Das End ist da!«

Der Zwölf-Elf senkt die linke Hand:
Und wieder schläft das ganze Land. 

https://www.projekt-gutenberg.org/morgenst/galgenli/chap002.html

Text und Fotos: He