Was tun Sie privat für Klima- und Umweltschutz?
In Stichpunkten:
Fahrrad ersetzt weitesgehend das Auto
Private Klimaneutralität durch kaufen von CO2-Zertifikaten bei moorfutures
Suchmaschine „ecosia“ (für eine bestimmte Anzahl an Suchen wird jeweils ein Baum gepfanzt
Gebrauchsgegenstände inkls. Kleidung angemessen lange und häufig nutzen
VERSUCH den Fleischkonsum zu reduzieren
Regionale Produkte, insbesondere Eier vom Frohberghof
Garten insektenfreundlich gestalten
Mülltrennung (spannend, was man beim Plastikmüll alles beachten muss! Z.B. abreißen der Deckel, um ein Recycln überhaupt zu ermöglichen)
Nutzung von Mehrwegkaffeebechern
ständig bemüht nur kurz warm zu duschen
Worin unterscheiden Sie sich am meisten von Ihren Konkurrenten?
Thematisch hat für mich der Klimaschutz eine übergeordnete Rolle. Und dazu gehört das Bewusstsein und der politische Mut, den Menschen Verzicht und Kosten zuzumuten!
Ich sehe meine Aufgabe nicht „nur“ darin die Verwaltung gut zu führen, sondern auch ein Bürgermeister zu sein, der die Gemeinde zusammenführt und zusammenhält. Vertrauensverlust in die Politik, in öffentliche Einrichtungen und in unsere Demokratie werde ich mit konsequentem Zuhören (und Aufnehmen) von Sorgen und Belangen der Bürger entgegentreten. Mein Ziel ist es das Wir-Gefühl unserer Stadt zu stärken.
Sollten mehr Bürgerentscheide durchgeführt werden, um einer „Politikverdrossenheit“ entgegenzuwirken? Dadurch würde einerseits die Stadtkasse weiter erheblich belastet werden und andererseits die Planungsphasen für Projekte nochmals deutlich länger werden. Im Kontrast dazu zeigen Zahlen aus der Schweiz, die ja großflächig auf Volksentscheide setzt, seit Langem, dass diese Befragungen zu einer noch niedrigeren Wahlbeteiligung führen, also eher einen gegenteiligen Effekt haben, da die Bürger schnell „wahlmüde“ werden und nicht mehr interessiert sind, wodurch insgesamt extreme Positionen durch niedrigere Wahlbeteiligungen und der damit einhergehende Verzerrung des Ergebnisses gestärkt werden könnten. Wozu brauchen wir dann noch offizielle Stadtvertreter, die ja von den Bürgern genau für Entscheidungen gewählt worden sind?
Ich glaube, dass bei einer guten Kommunalpolitik, Bürgerbegehren die Ausnahme bleiben. Und das muss auch das Ziel sein!
Generell ist ein Bürgerbegehren ein Ausdruck von einer sehr mündigen Gesellschaft. In vielen Ländern ist ein vom Staat gefördertes „Aufbegehren“ gegen politische Beschlüsse undenkbar. Bei uns nicht. Und das ist gut so. Im Gegenteil; die Gemeinde muss eine Bürgerinitiative nach ganz genauen Vorgaben unterstützen.
Die Themen, mit denen sich die Stadtvertreter: innen auseinandersetzten sind sehr vielfäfltig. In einem Sitzungsmonat können mehrere dutzend Anträge diskutiert und beschlossen (oder abgelehnt) werden. Das alles kann keinesfalls im Wahlkampf den Wähler: innen vermittelt werden und von den ehrenamtlich tätigen Politikern auch nicht im Vorwege gesehen werden. Und dann kann es bei besonderen Umständen schon passieren, dass sich ein Thema entwickelt, welches vor der Wahl noch garnicht im Fokus der Diskussionen stand. Dann kann es gut passieren, dass die Bürger: innen bei Bürgerbegehren gegen die Position von der Partei stimmen, die sie gewählt haben.
Also ganz klar: Mein Ziel ist es, als Moderatot der Politik und der Öffentlichkeit, Bürgerbegehren zu vermeiden, weil ein breiter Konsens ermittelt wird.
Wenn mir das nicht möglich ist, werde ich Bürgerbegehren (auch wenn sie nicht meine politische Position vertreten) generell bestmöglich unterstützen und damit den Bürger: innen aufzeigen, wie toll es ist in einer Demokratie zu leben.
Wer wird alle nötigen Maßnahmen und Veränderungen in Eutin finanzieren?
Die Kosten für die vielen großen Bauprojekte werden die auch noch die Nachfolgegenerationen tragen. Allerdings haben diese ja auch etwas davon, wie zum Beispiel bei einem Feuerwehrgerätehaus oder Schulbauten.
Klar ist, dass absolut genau geprüft werden muss, wo es noch Einsparpotenzial gibt. Das ist generell die Aufgabe vom verantwortungsbewusstem politischen Handeln.
Eine Idee von mir ist, den Eutinern städtische Ausglkeichszertifikate anzubieten. Wenn die Stadt also ein klimaneutrales und dadurch teureres Projekt angeht, wie zum Beispiel Straßenbau mit alternativen Baustoffen, können Eutiner sich daran beteiligen und ihre privaten oder geschäftlichen CO2-Emissionen damit ausgleichen. Auch die Renaturierung unserer Moore könnten wir so finanzieren. Dadurch würden wir also schon Teile unserer zukünftigen Kosten einspielen.
ein Bevölkerungswachstum bringt uns als Gemeinde einen Anteil an der Lohnsteuer (15%) und an der Umsatzsteuer (2%), wenn hier in Eutin durch ein Mehr an Einwohner: innen auch mehr eingekauft wird. Bei Neuansiedlungen haben wir auch eine Steigerung der Grundsteuer zu erwarten und bei einer Steigerung des Konsums eine Erhöhung der Gewerbesteuer.
Aber bei allem Optimismus muss auch klar sein, dass wir, wie die meisten anderen Städte ebenfalls, für unsere Aufgaben zu wenig Mittel von Land und Bund zur Verfügung gestellt bekommen. “ Ich gehe bei derzeitiger politischer Entwicklung von einem durch den Bund koordinierten allgemeinen Schuldenschnitt für die Städte aus.
Wie stehen Sie zu den neuen Fahrradstreifen in Eutin? Durch sie entstehen mehr gefährliche Verkehrssituationen als sie Nutzen bringen.
Die Fahrradstreifen sind ein Schritt in die richtige Richtung, das Fahrradfahren in Eutin attraktiver zu machen. An vielen Stellen (ich bin selber ja Fahrradfaher) ist das noch nicht gut umgesetzt und in Teilen sogar gefährlicher für die Radfahrer: innen geworden.
Rückgängig machen möchte ich es nicht, aber jeden Streifen nochmals auf „Herz und Nieren“ prüfen!